Kieferorthopädische Behandlung

Das kleine Äffchen Bimbo weiß natürlich viel über Klammern - so werden die Zahnspangen bei der KFO Behandlung auch bezeichnet - denn er stammt von den Klammeraffen ab:

Hallo, ich bin's - Bimbo, der Klammeraffe!

 

Ich möchte Euch etwas über Zahnklammern - oder auch Zahnspangen - erzählen. Sicher kennt Ihr schon Kinder, die so etwas im Mund haben, und wundert Euch, warum das nötig ist.

 

Hier seht Ihr, wie unserem Lieblingspatienten Willi eine schöne bunte Zahnspange einsetzt wird.

Willi hat nämlich ganz schiefe Zähne, die durch die Zahnspange gerade gerichtet werden sollen:

 

Nun ja, so wie der Willi auf den Fotos gibt es viele Kinder, die ganz schiefe Zähne haben. Oft kommt das davon, weil sie als Babys an einem Schnuller oder am Daumen genuckelt haben. Aber manchmal sind die Zähne auch einfach zu groß für den kleinen Mund, wachsen deshalb schief und müssen gerade gerichtet werden.

 

Eine Zahnspangenbehandlung nennt man auch 'kieferorthopädische Behandlung', und sie dauert ungefähr 3-4 Jahre. Jedes Jahr werden Gipsmodelle (s.u.) von Euren Zähnen hergestellt, damit der Zahnarzt ganz genau ausmessen kann, wie sich die Zähne bewegt haben.

 

 

Die Zahnspangen unterscheiden sich in solche, die man selbst in den Mund stecken und wieder herausnehmen kann (lose Klammern), und andere, die vom Zahnarzt ganz fest in den Mund eingeklebt werden, und die auch nur der Zahnarzt wieder herausnehmen kann (feste Klammern).


Die herausnehmbaren losen Zahnspangen

 

Um eine herausnehmbare lose Zahnspange herstellen zu können, die ganz genau auf Eure Zähne passt, braucht man Gipsmodelle von Euren oberen und unteren Zähnen - weiter unten auf den Fotos könnt Ihr solche Modelle sehen - und der Zahnarzt braucht diese Modelle auch, um einmal im Jahr den Fortschritt der Behandlung überprüfen zu können.

Dafür muss zuerst einmal ein Abdruck in Eurem Mund genommen werden, und das geschieht mit einer ganz weichen, pinkfarbenen Zauberpaste.

Die Paste wird in einem speziellen Gerät angemischt und dann auf einen Abdrucklöffel gestrichen, sie schmeckt nach Früchten und wechselt die Farbe in ein schönes helles gelb. Das zeigt an, dass die Paste langsam fest wird und der Abdrucklöffel sofort von der Zahnarzthelferin vorsichtig auf Eure Zähne gedrückt werden sollte. Im Mund wird die Zauberpaste dann so fest, dass sie sich nicht mehr verformt. Nun kann die Mitarbeiterin den Abdrucklöffel wieder aus Eurem Mund herausnehmen und ins Praxislabor schaffen - dort wird er dann mit Gips ausgegossen.

 

 

Je früher die Klammerbehandlung mit herausnehmbaren Zahnspangen beginnt, desto besser ist es. Denn wenn der Knochen noch gut wächst, ist es recht einfach, die Zähne mit losen Klammern gerade zu richten.

Das klappt allerdings nur, wenn die Zahnklammern nicht nur in der Nacht, sondern auch am Tage viel im Mund getragen werden - oftmals auch in der Schule!

Wenn dann noch gut darauf geachtet wird, dass die Zungenspitze an ihrem Ruheplatz hinter der oberen Zahnreihe liegt, die Lippen geschlossen sind und gut durch die Nase geatmet wird, kann man mit einer ganz bestimmten losen Zahnspange - dem Bionator - wahre Wunder vollbringen.  

 

 

Der Bionator ist eine Zahnspange, die alle Muskeln um den Mund herum (Lippenmuskeln, Wangenmuskeln) und auch die Zunge gut zusammenarbeiten lässt, dadurch kann sich der Mundraum harmonisch entwickeln. Die Zähne stellen sich dann wie von selbst an ihren Platz, ohne Druck- oder Zugkräfte.

 

Das ist eine besonders sanfte Behandlungsmethode, und sie führt sogar zu einer besseren Haltung, denn auch die Wirbelsäule richtet sich auf - insbesondere im Halswirbelsäulenbereich. Wenn der Biss gerade gerichtet wird, kann sich auch ein Beckenschiefstand mit Beinlängenverschiebung ausgleichen. So ist die Bionatorbehandlung eine systemisch-ganzheitliche Behandlung vom Kopf bis zu den Füßen.

 

Allerdings tragen manche Kinder diesen Bionator leider nicht lange genug am Tag, oder die Zähne stehen so eng und schief, dass eine Behandlung mit dem Bionator allein nicht ausreicht. Deshalb muss man später oft mit anderen, manchmal auch festen Zahnspangen weiter behandeln.

 

Die festsitzenden Zahnspangen

 

Wenn Ihr eine feste Zahnspange benötigt, solltet Ihr Euch vorher in unserer Kinderzahnarztpraxis genau darüber informieren – und bitte nicht bei falschen Freunden, die Euch gern Horrormärchen davon erzählen!

Wir beraten Euch gern und beantworten Euch alle Fragen - doch vorab könnt Ihr schon mal beruhigt sein: Es ist eine ganz harmlose Behandlung, bei der höchstens am Anfang ein leichter Druck entstehen kann, der aber spätestens nach 2-3 Tagen vorbei ist!

 

Zum Einsetzen einer festen Klammer braucht man Ruhe und Zeit, deshalb werden solche Behandlungen in unserer Kinderzahnarztpraxis nur am Vormittag durchgeführt. Zu diesem Termin also bitte viel Zeit mitbringen, aber keine Sorge - für die Schule bekommt Ihr von uns eine Entschuldigung, dann dürft Ihr ganz offiziell einmal 'Schule schwänzen'!

 

Zuerst werden Eure Zähne ganz gründlich gesäubert und die Glattflächen evtl. auch versiegelt, um danach die Brackets - das sind die kleinen silbernen Teilchen - Zahn für Zahn ganz sorgfältig aufzukleben. Ein dünner Drahtbogen wird dann über die Brackets gespannt und mit kleinen bunten Gummiringen daran befestigt – die Farben könnt Ihr Euch dabei selbst aussuchen.

 

 

Die Bögen werden bei jeder Kontrolle in unserer Kinderzahnarztpraxis gewechselt, und dabei auch entsprechende Prophylaxemaßnahmen durchgeführt. Weil bei jedem Bogenwechsel ein immer stärkerer Draht eingebunden wird, bewegen sich Eure Zähne langsam an den richtigen Platz.

Das ist für Euch - im Gegensatz zur Behandlung mit herausnehmbaren Zahnspangen - bequemer, denn Ihr könnt eine feste Zahnspange niemals vergessen, sie ist immer im Mund!

 

Während der Behandlungszeit mit einer festen Zahnspange solltet Ihr Eure Zähne immer besonders intensiv putzen und auch die Ratschläge der Prophylaxe-Zahnfeen stets befolgen, damit Ihr nach der festsitzenden Zahnspangenbehandlung immer noch mit gesunden Zähnen strahlend lächeln könnt!